Auf Turnier mit natürlichem Futter – geht das?

Auf Turnier mit natürlichem Futter – geht das?

Turniere bedeuten für Sporthunde Höchstleistungen – körperlich wie mental. Viele Halter setzen deshalb auf Spezialfutter, das vermeintlich mehr Energie oder bessere Konzentration verspricht. Doch was, wenn man seinem Hund auch in der Turniersaison eine möglichst natürliche, artgerechte Ernährung bieten möchte? Geht das überhaupt – und wenn ja, worauf sollte man achten?

Was bedeutet „natürlich füttern“ überhaupt?

Natürliche Fütterung orientiert sich an frischen, unverarbeiteten Zutaten und vermeidet künstliche Zusatzstoffe, Konservierungsmittel und synthetische Vitamine. Ob BARF (Biologisch Artgerechtes Rohes Futter), gekochte Rationen oder hochwertige kaltgepresste Trockenfutter – im Zentrum steht die Herkunft und Natürlichkeit der Bestandteile.

Im Alltag setzen viele Hundehalter auf saisonales Gemüse, hochwertige tierische Proteine und gesunde Öle. Doch auf Turnieren stehen meist andere Anforderungen im Raum – wie Energiespitzen, Stresssituationen und eine eingeschränkte Logistik.

Energiebedarf auf Turnieren: Reicht natürliche Kost aus?

Ja – wenn sie richtig geplant ist. Bei sportlich aktiven Hunden steigt der Energiebedarf an Turniertagen deutlich an. Wer barft oder selbst kocht, kann dies über eine Erhöhung der Fett- und Proteinanteile kompensieren. Hochwertige tierische Fette, Eigelb, Fisch oder Lamm bieten konzentrierte Energie in natürlicher Form.

Auch komplexe Kohlenhydrate wie gekochter Hafer, Hirse oder Süßkartoffel liefern gute, langanhaltende Energie. Bei sehr intensiven Belastungen können zusätzlich leicht verfügbare Energieträger wie Honig, Banane oder selbstgemachte Energie-Bällchen mit Datteln oder Kokosöl zum Einsatz kommen – stets in angepasster Menge.

Logistik & Lagerung: Praktisch muss es sein

Ein häufiges Argument gegen natürliche Fütterung auf Turnieren ist der vermeintlich hohe Aufwand. Doch mit ein wenig Vorbereitung lassen sich auch rohe oder gekochte Mahlzeiten problemlos transportieren.

Gefriergetrocknete Zutaten wie Trockengemüse, gefriergetrocknetes Fleisch oder Brühen in Pulverform sind leicht, lange haltbar und können vor Ort mit Wasser rehydriert werden. Auch gegarte Rationen lassen sich in Thermoboxen oder mit Kühlakkus problemlos einen Tag lang kühl halten. Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, bereitet portionsweise eingefrorene Rationen vor und nutzt eine Kühlbox mit Stromanschluss im Auto.

Was tun bei Futterverweigerung vor Ort?

Manche Hunde fressen bei Aufregung oder Stress weniger gut – gerade auf Turnieren keine Seltenheit. Hier können appetitanregende Komponenten helfen: ein Schuss Lachsöl, etwas Leberwurst, warmes Wasser über dem Futter oder bekannte Lieblingszutaten.

Wichtig ist: Keine Experimente am Wettkampftag! Der Magen-Darm-Trakt sollte nur mit vertrautem Futter belastet werden. Neue Zutaten oder Snacks lieber im Training ausprobieren, um unerwünschte Reaktionen zu vermeiden.

Ergänzungen sinnvoll – aber bitte gezielt

Gerade in der Turniersaison greifen viele zu Ergänzungsfuttermitteln für Gelenke, Muskeln oder das Immunsystem. Auch hier gilt: Qualität vor Quantität. Grünlippmuschel, Hagebutte, Spirulina oder Kollagen können eine natürliche Unterstützung bieten – sofern sie regelmäßig und passend dosiert werden.

Achte auf möglichst unverarbeitete, reine Produkte ohne Trägerstoffe, Zucker oder Aromen. Natürliche Ergänzungen entfalten ihre Wirkung meist über Wochen hinweg – nicht über Nacht.

Fazit: Turniere und natürliche Fütterung schließen sich nicht aus

Mit guter Vorbereitung, durchdachter Rationsgestaltung und etwas Logistik ist auch bei Sporteinsätzen eine natürliche Fütterung problemlos möglich. Sie liefert nicht nur ausreichend Energie, sondern unterstützt den Hund ganzheitlich – körperlich wie mental. Wer sich auf seinen Hund und seine individuellen Bedürfnisse einstellt, kann auch auf dem Turnierplatz auf Industriefutter verzichten – ganz ohne Kompromisse bei Leistung oder Wohlbefinden.

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