Cushing beim Pferd: Ursachen, Symptome und optimale Fütterung bei PPID

Cushing beim Pferd: Ursachen, Symptome und optimale Fütterung bei PPID

Das Cushing-Syndrom beim Pferd, auch bekannt als Pituitary Pars Intermedia Dysfunction (PPID), ist eine der häufigsten Stoffwechselerkrankungen bei älteren Pferden. Die richtige Erkennung und Versorgung dieser chronischen Erkrankung ist entscheidend für das Wohlbefinden und die Lebensqualität der betroffenen Tiere.

Was ist Cushing (PPID) beim Pferd?

Beim Equinen Cushing-Syndrom handelt es sich um eine hormonelle Störung, die durch eine Fehlfunktion der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) ausgelöst wird. Häufig bildet sich ein gutartiger Tumor, der zu einer Überproduktion des Hormons ACTH führt. Das regt die Nebennieren an, übermäßig Cortisol – das sogenannte Stresshormon – zu produzieren. Die Folge: Der gesamte Stoffwechsel des Pferdes gerät aus dem Gleichgewicht.

Typische Symptome von Cushing beim Pferd

Früherkennung ist der Schlüssel. Achte besonders auf diese Anzeichen:

  • Langes, lockiges Fell (Haarkleid wird im Sommer nicht abgeworfen)
  • Erhöhter Durst und häufiges Urinieren
  • Fettansammlungen über den Augen und am Hals
  • Muskelabbau – vor allem am Rücken und an den Hinterbeinen
  • Hufrehe als häufige Begleiterscheinung
  • Müdigkeit und Leistungsschwäche
  • Ungewöhnliches Schwitzen unabhängig von Temperatur oder Anstrengung

Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlung erfolgt in der Regel medikamentös mit dem Wirkstoff Pergolid, der die ACTH-Produktion reguliert. Wichtig ist jedoch ein umfassendes Management:

  • Medikamentöse Therapie: Pergolid unter tierärztlicher Kontrolle
  • Angepasste Fütterung: Zucker- und stärkearme Diät
  • Regelmäßige tierärztliche Kontrolle: Bluttests und körperliche Untersuchung
  • Gezielte Hufpflege: Prävention von Hufrehe

Fütterung bei Pferden mit Cushing: Worauf kommt es an?

Die Fütterung spielt eine zentrale Rolle im Krankheitsmanagement. Ziel ist es, Blutzuckerschwankungen zu vermeiden und das Pferd bedarfsgerecht zu versorgen.

Heu als Grundnahrungsmittel

  • Zucker- und stärkearmes Heu (idealerweise unter 11 % Zuckergehalt)
  • Heuanalyse zur Kontrolle des Fruktangehalts wird empfohlen

Verzicht auf Getreide

  • Getreidehaltige Futtermittel vermeiden
  • Auf Futtermittel mit niedrigem glykämischen Index setzen

Mineralstoffe und Vitamine

  • Hochwertige Mineralfutter zur Deckung des Bedarfs
  • Zusätze wie Magnesium und Chrom können den Blutzuckerspiegel unterstützen

Energiequellen ohne Zucker

  • Pflanzliche Öle (z. B. Leinöl) als gesunde Kalorienlieferanten
  • Langsam an die Futterration gewöhnen

Rohfaserreiche Ergänzungen

  • Heucobs oder unmelassierte Rübenschnitzel bei zusätzlichem Energiebedarf

Individuelle Anpassung

  • Futtermenge und -zusammensetzung regelmäßig überprüfen
  • Futteranalysen und enge Abstimmung mit Futterexperten

Ausreichende Wasseraufnahme

  • Stets Zugang zu frischem Wasser sichern, da PPID-Pferde vermehrt trinken

Zusatzempfehlungen

  • Probiotika oder Hefeprodukte zur Unterstützung der Darmflora

Fazit: Ein gut versorgtes PPID-Pferd kann ein glückliches Leben führen

Mit einer frühzeitigen Diagnose, konsequenter medikamentöser Behandlung, angepasster Fütterung und regelmäßigen tierärztlichen Kontrollen ist es möglich, einem Pferd mit Cushing-Syndrom eine hohe Lebensqualität zu ermöglichen. Wichtig ist, das Pferd ganzheitlich zu betrachten und individuell zu versorgen.

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