Pferde an Gemüse gewöhnen – so geht’s

Pferde an Gemüse gewöhnen – so geht’s

Gemüse kann eine wertvolle Ergänzung im Speiseplan eines Pferdes sein – vorausgesetzt, es wird richtig eingeführt. Ob als gesunder Snack, als Teil einer ausgewogenen Ernährung oder zur gezielten Unterstützung bei gesundheitlichen Herausforderungen: Die Vielfalt an Gemüsesorten bietet viele Möglichkeiten. Doch wie gewöhnt man ein Pferd an Gemüse, welche Sorten sind geeignet und worauf sollte man achten?

Warum Gemüse im Pferdefutter sinnvoll sein kann

Gemüse liefert viele wichtige Nährstoffe, die das Pferd bei Gesundheit und Wohlbefinden unterstützen können. Neben Vitaminen und Mineralstoffen sind es vor allem die Ballaststoffe und sekundären Pflanzenstoffe, die das Futter sinnvoll ergänzen – gerade in Zeiten erhöhten Bedarfs oder zur Stärkung des Immunsystems.

Geeignetes Gemüse kann:

  • Die Verdauung fördern
  • Das Immunsystem stärken
  • Für Abwechslung im Futter sorgen
  • Appetit und Kautätigkeit anregen

Besonders rohfaserreiche Sorten wie Karotten, Rote Bete oder Sellerie werden von vielen Pferden gut akzeptiert und vertragen.

Welche Gemüsesorten eignen sich für Pferde?

Nicht jedes Gemüse ist für Pferde geeignet. Einige Sorten enthalten Stoffe, die Pferde schwer oder gar nicht vertragen. Daher gilt: nur ausgewählte Gemüsesorten anbieten – möglichst in kleinen Mengen und stets roh oder schonend gegart (ohne Salz und Gewürze).

Gut geeignete Sorten sind:

  • Karotten: Beliebt, bekömmlich, reich an Beta-Carotin.
  • Pastinaken: Milder Geschmack, ballaststoffreich.
  • Rote Bete: Eisen- und vitaminreich, jedoch zuckerhaltig – daher in Maßen.
  • Sellerie (Knolle und Stangen): Aromatisch und verdauungsfördernd.
  • Zucchini: Kalorienarm, gut verdaulich.

Ungeeignete oder bedenkliche Sorten:

  • Zwiebeln, Knoblauch, Lauch: giftig für Pferde.
  • Nachtschattengewächse wie rohe Kartoffeln oder Auberginen: problematisch.
  • Kohlarten: können Blähungen und Koliken verursachen.

So gelingt die Gewöhnung an Gemüse Schritt für Schritt

Pferde sind Gewohnheitstiere – neue Futterbestandteile sollten daher langsam und behutsam eingeführt werden, um Verdauungsprobleme oder Futterverweigerung zu vermeiden.

In drei einfachen Schritten zur Gemüseliebe:

  1. Kleine Mengen starten
    Beginne mit kleinen Portionen (z. B. eine halbe Karotte oder ein Stück Sellerie) und beobachte die Reaktion deines Pferdes über mehrere Tage.
  2. Positive Verknüpfung schaffen
    Biete das Gemüse als Leckerli aus der Hand oder mische es unter eine bekannte, beliebte Mahlzeit. Manchmal hilft es, das Gemüse leicht zu raspeln oder mit Apfelstücken zu kombinieren.
  3. Langsam steigern und variieren
    Verträgt dein Pferd das neue Futter gut, kann die Menge schrittweise erhöht und durch andere Sorten ergänzt werden. Eine abwechslungsreiche Fütterung fördert Akzeptanz und Nährstoffvielfalt.

Worauf sollte man bei der Fütterung achten?

Auch bei gesunden Lebensmitteln gilt: Die Dosis macht das Gift. Besonders bei leichtfuttrigen oder stoffwechselanfälligen Pferden sollte Gemüse mit Bedacht eingesetzt werden.

Wichtige Punkte:

  • Frische und Qualität: Nur frisches, einwandfreies Gemüse verfüttern – faulige oder verschimmelte Stellen konsequent aussortieren.
  • Zucker- und Stärkegehalt: Sorten mit hohem Gehalt (z. B. Rote Bete oder Möhren) nur in kleinen Mengen bei EMS-, PSSM- oder Rehepferden.
  • Verarbeitung: Roh ist oft am besten – bei älteren oder zahnempfindlichen Pferden ggf. raspeln, dünsten oder trocknen.
  • Futterumstellung immer schrittweise: Plötzliche Änderungen können die Darmflora belasten und zu Verdauungsproblemen führen.

Fazit: Gemüse als gesunde Ergänzung im Pferdefutter

Gemüse kann – richtig eingesetzt – eine nährstoffreiche und schmackhafte Ergänzung im Futterplan deines Pferdes sein. Es liefert wertvolle Inhaltsstoffe, unterstützt die Verdauung und sorgt für willkommene Abwechslung im Trog. Wichtig ist, die Auswahl bewusst zu treffen, das Futter langsam anzupassen und stets die individuellen Bedürfnisse deines Pferdes im Blick zu behalten. Mit Geduld und Fingerspitzengefühl lässt sich fast jedes Pferd an gesundes Gemüse gewöhnen.

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