
Pferde belohnen ohne Getreide – geht das?
Viele Pferdebesitzer stehen vor einer Herausforderung: Wie kann man sein Pferd sinnvoll belohnen, ohne auf zuckerhaltige oder getreidebasierte Leckerlis zurückzugreifen? Gerade bei stoffwechselanfälligen Pferden wie EMS-, Rehe- oder PSSM-Pferden ist die Wahl der richtigen Belohnung entscheidend. Aber auch für gesunde Pferde kann eine getreidefreie Alternative langfristig gesünder sein. Doch wie sieht so eine Belohnung aus – und worauf sollte man achten?
Warum überhaupt getreidefreie Belohnungen?
Die klassische Pferdebelohnung besteht häufig aus Getreide: Pellets, Leckerlis mit Hafer oder Weizen, getrocknetes Brot oder Müsli. Doch diese enthalten oft viel Stärke und Zucker – und genau hier liegt das Problem. Zu viel davon kann zu Übergewicht, Stoffwechselerkrankungen oder Magenproblemen führen.
Getreidefreie Belohnungen bieten eine schonendere Alternative: Sie entlasten den Organismus, beugen gesundheitlichen Problemen vor und eignen sich besonders für empfindliche oder vorbelastete Pferde.
Welche Alternativen gibt es zu getreidehaltigen Leckerlis?
Wer auf Getreide verzichten möchte, hat eine ganze Reihe gesunder und pferdegerechter Alternativen zur Auswahl:
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Gemüsestücke: Getrocknete oder frische Möhren, Rote Bete, Pastinaken oder Kürbis – viele Pferde mögen den natürlichen Geschmack. Wichtig ist dabei, möglichst ungesüßte, unbehandelte Varianten zu wählen.
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Obst in Maßen: Ein kleines Stück Apfel oder Birne kann gelegentlich als Belohnung dienen – bei empfindlichen Pferden aber besser sparsam verwenden, da auch Obst Fruchtzucker enthält.
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Luzerne- oder Heucobs: In gepresster Form lassen sie sich leicht in kleine Portionen teilen und enthalten kein Getreide – gleichzeitig liefern sie strukturreiche Energie.
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Kräuterpellets: Getreidefrei gepresste Kräuter (wie Hagebutte, Fenchel oder Pfefferminze) können eine leckere und duftende Belohnung darstellen – besonders beliebt bei Pferden, die Abwechslung lieben.
Worauf sollte man bei getreidefreien Belohnungen achten?
Nicht alles, was getreidefrei ist, ist automatisch gesund oder gut verträglich. Hier ein paar Tipps für die richtige Auswahl:
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Zusatzstoffe vermeiden: Achte auf Produkte ohne Melasse, künstliche Aromen oder Konservierungsmittel.
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Zuckerarme Zusammensetzung: Auch natürliche Zutaten können Zucker enthalten – bei stoffwechselempfindlichen Pferden ist Zurückhaltung geboten.
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Portionsgröße im Blick behalten: Eine Belohnung soll motivieren, nicht satt machen. Klein, handlich und schnell fressbar – das ist ideal.
- Verträglichkeit beobachten: Manche Pferde reagieren empfindlich auf bestimmte Gemüsesorten oder Kräuter. Eine langsame Einführung neuer Snacks ist daher ratsam.
Wie kann man getreidefreie Belohnungen in den Alltag integrieren?
Belohnungen sollten gezielt eingesetzt werden – sei es beim Training, für gutes Verhalten oder als kleine Aufmerksamkeit. Getreidefreie Varianten eignen sich hervorragend:
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Clickertraining & Bodenarbeit: Klein geschnittene Gemüsewürfel oder Kräuterpellets lassen sich schnell geben und fördern die Motivation.
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Im Futterbeutel unterwegs: Praktisch und sauber – getreidefreie Leckerli im Beutel für die Pause beim Spaziergang oder auf dem Reitplatz.
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DIY-Belohnungen: Selbstgemachte Snacks aus Heucobs, Möhrenraspeln und etwas Wasser im Ofen getrocknet – individuell anpassbar und kontrollierbar.
Fazit: Gesunde Belohnung – auch ohne Getreide möglich
Ja, Pferde lassen sich problemlos auch ohne Getreide belohnen – und das nicht nur bei gesundheitlichen Einschränkungen. Mit etwas Kreativität und einem Blick auf die Inhaltsstoffe finden sich zahlreiche Alternativen, die schmecken, motivieren und gleichzeitig zur Gesundheit des Pferdes beitragen. Ob Gemüse, Kräuter oder strukturreiche Snacks: Wer bewusst auswählt, kann guten Gewissens loben – ganz ohne Reue.