Pferde beschäftigen auf der Weide – Ideen mit Futter

Pferde beschäftigen auf der Weide – Ideen mit Futter

Wenn Pferde über längere Zeit auf der Weide stehen, kann Langeweile schnell zum Problem werden. Besonders bei wenig Abwechslung, sozialen Spannungen oder mangelnder Bewegung kann dies zu unerwünschtem Verhalten wie dem Kauen an Zäunen oder Unruhe führen. Eine einfache und zugleich sinnvolle Möglichkeit zur Beschäftigung ist der gezielte Einsatz von Futter. Aber welche Ideen sind für die Weide geeignet, welche Vorteile bringen sie – und worauf sollte man achten?

Warum Beschäftigung mit Futter sinnvoll ist

Futter ist nicht nur Nahrungsquelle, sondern auch ein zentrales Element im natürlichen Verhalten von Pferden. In freier Wildbahn verbringen sie den Großteil des Tages mit der Futtersuche und -aufnahme. Dieser instinktive Drang lässt sich auf der Weide ideal für eine artgerechte Beschäftigung nutzen.

Durch gezielte Futterbeschäftigung wird:

  • die Fresszeit verlängert,
  • Langeweile reduziert,
  • das Sozialverhalten gefördert und
  • stressbedingtes Verhalten wie Koppen oder Weben gemindert.

Zudem ist die Kombination aus geistiger Auslastung und langsamer Futteraufnahme besonders magenfreundlich – ein wichtiger Aspekt bei empfindlichen Pferden.

Heu mal anders – Strukturfutter kreativ einsetzen

Heu ist auf der Weide meist in Form von Raufen verfügbar. Doch durch kreative Abwandlungen kann daraus ein echtes Beschäftigungshighlight werden. Ein paar Ideen:

  • Heunetze in verschiedenen Höhen und Maschengrößen: Diese verlängern die Fressdauer und regen zur Bewegung an.
  • Mobile Heusäcke: Werden täglich an neuen Stellen aufgehängt, fördern sie die Neugierde und das Erkunden der Weidefläche.
  • Verstecktes Heu: Kleine Portionen in Büschen, hinter Baumstämmen oder in Futterbällen versteckt – so wird das Pferd zur Futtersuche animiert.

Wichtig: Die Materialien sollten stabil, wetterfest und sicher befestigt sein, um Verletzungen zu vermeiden.

Gemüse-Snacks mit Beschäftigungseffekt

Neben Heu lassen sich auch Gemüsestücke als kreative Weidebeschäftigung einsetzen. Geeignete Sorten sind z. B. Karotten, Pastinaken, Rote Bete oder Äpfel (in Maßen!). Diese können:

  • an Seilen aufgehängt,
  • in Löcher von Holzstämmen gesteckt oder
  • in speziellen Futterspielzeugen platziert werden.

Durch das Kauen an hängenden oder schwer zugänglichen Leckereien wird die Geschicklichkeit gefördert, und das Pferd beschäftigt sich länger mit dem Futter. Hierbei sollte stets auf frisches, ungespritztes Gemüse und eine angemessene Portionierung geachtet werden.

Futterspielzeuge für draußen

Auch auf der Weide lassen sich spezielle Futterspielzeuge einsetzen. Beliebt sind:

  • Futterbälle oder rollende Tonnen: Diese werden mit kleinen Futtermengen (z. B. Heucobs oder getrocknetem Gemüse) befüllt und rollen über den Boden, während das Pferd sie mit der Nase bewegt.
  • Kau-Spielzeuge mit Leckerli-Funktion: Wetterfeste Kunststoffmodelle mit eingebauten Leckerlifächern fördern Geschick und Geduld.
  • Selbstgemachte Varianten: Aus lebensmittelechten Eimern oder Holzkisten mit Futtereinsätzen lassen sich kreative DIY-Spielzeuge bauen.

Wichtig: Alle eingesetzten Produkte sollten weidetauglich, wetterfest und aus robusten, ungiftigen Materialien sein.

Saisonale Abwechslung durch Trockengemüse und Kräuter

Trockengemüse wie Möhrenchips, Selleriewürfel oder Rote-Bete-Stücke sind nicht nur schmackhaft, sondern auch praktisch: Sie lassen sich leicht dosieren, lagern und in Beschäftigungsspiele integrieren – z. B. im Futterball oder in versteckten Portionen auf der Weide.

Auch getrocknete Kräuter wie Pfefferminze, Brennnessel oder Kamille können über das Heu gestreut werden und bringen Abwechslung in Geruch und Geschmack. Dies fördert die sensorische Wahrnehmung und steigert das Interesse am Futter.

Achte darauf, nur pferdegerechte, unbehandelte Produkte zu verwenden und die Mengen moderat zu halten.

Worauf sollte man achten?

So kreativ Futterbeschäftigungen auch sein können – einige Grundregeln sollten stets beachtet werden:

  • Sicherheit geht vor: Keine scharfen Kanten, losen Teile oder giftigen Materialien.
  • Keine Überfütterung: Futterspiele sollen ergänzen, nicht übermäßig kalorienreich sein.
  • Individuelle Verträglichkeit beachten: Nicht jedes Pferd verträgt jede Gemüsesorte oder Kräutermischung.
  • Soziale Dynamik beobachten: In Gruppenhaltung kann es zu Futterneid kommen – daher möglichst mehrere Futterstationen anbieten.

Fazit: Beschäftigung mit Futter – einfach, effektiv und artgerecht

Die Weide bietet ideale Voraussetzungen für eine kreative Futterbeschäftigung. Mit einfachen Mitteln lassen sich Neugierde, Bewegungsfreude und natürliche Verhaltensweisen fördern – ganz ohne großen Aufwand. Ob Heunetz, Gemüsesnack oder Futterspielzeug: Durch abwechslungsreiche Futterideen bleibt der Weidealltag spannend, gesund und artgerecht. So tust du deinem Pferd nicht nur etwas Gutes für den Kopf, sondern auch für den Magen.

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