Pferde gesund belohnen: Snacks ohne Zucker & Zusatzstoffe

Pferde gesund belohnen: Snacks ohne Zucker & Zusatzstoffe

Leckerlis gehören für viele Pferdebesitzer zum Alltag – sei es zur Belohnung beim Training, als kleine Aufmerksamkeit zwischendurch oder als Hilfe bei der Medikamentengabe. Doch herkömmliche Pferdeleckerlis enthalten häufig Zucker, Getreide oder künstliche Zusatzstoffe, die langfristig der Gesundheit schaden können. Wie also kann man sein Pferd gesund und dennoch genussvoll verwöhnen?

Warum herkömmliche Leckerlis problematisch sein können

Viele im Handel erhältliche Pferdeleckerlis bestehen aus Melasse, raffiniertem Zucker, Aromastoffen oder synthetischen Bindemitteln. Diese Zutaten erhöhen zwar die Akzeptanz – vor allem bei wählerischen Pferden –, bringen aber auch Risiken mit sich:

  • Zuckerbelastung: Kann Übergewicht, Hufrehe oder Stoffwechselstörungen wie EMS begünstigen.
  • Unnötige Zusatzstoffe: Konservierungsmittel oder Farbstoffe belasten den Organismus und sind für Pferde schlichtweg überflüssig.
  • Getreidehaltige Snacks: Können bei empfindlichen Pferden Verdauungsprobleme oder Unverträglichkeiten auslösen.

Gerade bei Pferden mit Vorerkrankungen oder besonderer Fütterung ist Vorsicht geboten. Doch zum Glück gibt es gesündere Alternativen.

Gesunde Belohnungen – worauf kommt es an?

Ein gesundes Leckerli für Pferde sollte vor allem eines sein: natürlich. Das bedeutet:

  • Ohne zugesetzten Zucker: Süße darf gerne aus natürlichen Quellen wie Karotten oder Äpfeln kommen – aber in Maßen.
  • Ohne künstliche Zusätze: Keine Aromastoffe, Konservierer oder Bindemittel.
  • Getreidefrei oder -reduziert: Vor allem bei stoffwechselempfindlichen Pferden.
  • Mit natürlichen Ballaststoffen: Für eine gesunde Verdauung.
  • Schonend verarbeitet: Z. B. luftgetrocknet oder kaltgepresst, um Nährstoffe zu erhalten.

Ideal sind Snacks, die aus wenigen Zutaten bestehen, deren Herkunft transparent ist und die dem Pferd nicht schaden – selbst bei regelmäßigem Einsatz.

Welche Zutaten eignen sich als gesunde Pferdeleckerlis?

Es gibt eine Vielzahl natürlicher Zutaten, die sich hervorragend für selbstgemachte oder hochwertige Fertigsnacks eignen:

  • Gemüse: Karotten, Rote Bete oder Pastinaken – frisch oder getrocknet – liefern Vitamine und schmecken den meisten Pferden.
  • Obst (in Maßen!): Apfelchips ohne Zuckerzusatz oder kleine Bananenstücke – ideal als seltene Belohnung.
  • Kräuter: Minze, Fenchel, Kamille oder Löwenzahn fördern die Verdauung und wirken wohltuend.
  • Heu- oder Luzernewürfel: Besonders naturbelassen, reich an Rohfaser und gut kaubar.
  • Leinsamen, Hanfpresskuchen oder Rote-Bete-Pellets: Nährstoffreich und energiemäßig ausgewogen.

Bei der Auswahl sollte auf die individuelle Verträglichkeit des Pferdes geachtet werden – und bei Unsicherheiten empfiehlt sich Rücksprache mit Tierarzt oder Fütterungsexperte.

Selbstgemacht oder gekauft – worauf sollte man achten?

Selber machen: Wer auf Nummer sicher gehen will, kann Leckerlis leicht selbst zubereiten – z. B. aus geraspeltem Gemüse, getrocknetem Heu, Leinsamen und Wasser zu kleinen Kugeln formen und im Backofen trocknen. Vorteil: Man weiß genau, was drin ist.

Gekaufte Produkte: Achte auf kurze Zutatenlisten, idealerweise aus biologischem Anbau und ohne Zuckerzusätze. Begriffe wie „Melassefrei“, „getreidefrei“ oder „ohne Aromastoffe“ sind erste Hinweise, sollten aber immer kritisch hinterfragt werden. Transparenz bei der Deklaration ist entscheidend.

Wie viel ist zu viel? – Der richtige Umgang mit Leckerlis

Auch bei gesunden Snacks gilt: In Maßen füttern! Denn jede Belohnung ist ein Zusatz zur regulären Ration – und auch natürliche Inhaltsstoffe liefern Energie. Als Faustregel gilt:

  • Ein paar Stücke pro Trainingseinheit oder Stallbesuch genügen.
  • Maximal eine kleine Handvoll pro Tag – abhängig von Pferdegröße, Gewicht und Bewegungspensum.
  • Bei Spezialdiäten oder Vorerkrankungen: Immer individuell abstimmen.

Wer Clickertraining oder Bodenarbeit betreibt, kann sehr kleine Stücke verwenden oder sogar einzelne Heucobs als Belohnung einsetzen – das spart Kalorien und bleibt dennoch motivierend.

Fazit: Gesunde Belohnung ist möglich – mit Bedacht und Natur

Pferde lieben Leckerlis – und auch wir Menschen verschenken sie gerne. Doch eine gesunde Belohnung muss nicht süß und künstlich sein. Mit natürlichen, zuckerfreien und zusatzstofffreien Snacks tust du deinem Pferd etwas Gutes – ohne die Gesundheit zu gefährden. Ob selbst gemacht oder bewusst gekauft: Wer auf hochwertige Inhaltsstoffe und die richtige Menge achtet, kann sein Pferd bedenkenlos verwöhnen – und trägt aktiv zu seinem Wohlbefinden bei.

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