Trockengemüse im Offenstall – was sollte man beachten?

Trockengemüse im Offenstall – was sollte man beachten?

Trockengemüse gewinnt nicht nur in der menschlichen Ernährung und in der Heimtierfütterung an Bedeutung, sondern auch in der Haltung von Weidetieren wie Pferden, Ziegen oder Schafen im Offenstall. Die natürlichen Produkte liefern wertvolle Nährstoffe und dienen als schmackhafte, vielseitige Futterergänzung – vor allem in der kalten Jahreszeit oder bei eingeschränktem Weidegang. Doch worauf muss man achten, wenn man Trockengemüse im Offenstall einsetzen möchte?

Was ist Trockengemüse und wie wird es hergestellt?

Trockengemüse besteht aus geschnittenem Gemüse, dem durch verschiedene Verfahren – etwa Lufttrocknung, Gefriertrocknung oder Vakuumtrocknung – der Wasseranteil entzogen wurde. Dadurch wird das Produkt lange haltbar, platzsparend lagerbar und einfach zu dosieren. Die schonende Trocknung bewahrt einen Großteil der enthaltenen Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe. Typische Sorten im Offenstallbereich sind z. B. Karotten, Rote Bete, Pastinaken, Kürbis oder Sellerie.

Trockengemüse kann sowohl sortenrein als auch in Mischungen gekauft werden. Besonders beliebt sind Produkte in Pellet- oder Flockenform, da sie sich leicht einweichen und mit anderen Futtermitteln kombinieren lassen.

Welche Nährstoffe liefert Trockengemüse für Offenstalltiere?

Auch im Offenstall profitieren Tiere von den natürlichen Inhaltsstoffen des Trockengemüses:

  • Ballaststoffe: Unterstützen die Verdauung und fördern ein gesundes Darmmilieu.
  • Vitamine: Karotten liefern z. B. Beta-Carotin (Vorstufe von Vitamin A), Kürbis enthält Vitamin E, Pastinaken Vitamin C.
  • Mineralstoffe: Eisen, Magnesium und Kalium sind an vielen Körperfunktionen beteiligt – vom Energiestoffwechsel bis zur Muskelarbeit.
  • Sekundäre Pflanzenstoffe: Diese natürlichen Inhaltsstoffe können das Immunsystem stärken und entzündungshemmend wirken.

Die Zusammensetzung hängt immer von der jeweiligen Gemüsesorte ab. Ein vielfältiger Mix bietet die breiteste Versorgung.

Vorteile von Trockengemüse im Offenstall

Die Fütterung von Trockengemüse bringt zahlreiche Vorteile mit sich:

  • Lagerfähig und unkompliziert: Lange Haltbarkeit ohne Kühlung, ideal für Stall und Weide.
  • Nährstoffreich: Ergänzt nährstoffarmes Raufutter insbesondere im Winter.
  • Gute Akzeptanz: Viele Tiere mögen den süßlichen Geschmack, was die Futteraufnahme fördert.
  • Individuell dosierbar: Ermöglicht eine gezielte Ergänzung – ob als Kur, Belohnung oder tägliche Beigabe.
  • Allergikergeeignet: Sortenreines Gemüse bietet eine Alternative für sensible Tiere.

Auch Tiere mit eingeschränkter Kauleistung (z. B. ältere Pferde) profitieren von der weichen Konsistenz nach dem Einweichen.

Wie wird Trockengemüse richtig verfüttert?

Trockengemüse sollte stets vor dem Verfüttern eingeweicht werden – idealerweise 20–30 Minuten in warmem Wasser. So wird das Produkt schonend rehydriert und kann vom Tier besser aufgenommen werden. Trocken verfüttert besteht die Gefahr von Schlundverstopfungen, insbesondere bei Pferden.

Die Dosierung hängt von Tierart, Größe, Aktivitätsniveau und dem restlichen Futterplan ab. Für Pferde haben sich z. B. Mengen von ca. 100–300 g trockenes Trockengemüse pro Tag bewährt – immer in Kombination mit ausreichend Raufutter und Wasser.

Worauf sollte man bei der Auswahl achten?

Nicht jedes Produkt eignet sich gleichermaßen für Offenstalltiere. Wichtige Kriterien bei der Auswahl:

Ohne Zusatzstoffe: Keine Konservierungsmittel, Farbstoffe oder Aromen.
Sortenreinheit und Transparenz: Die Zusammensetzung sollte klar deklariert sein.
Tierverträgliche Sorten: Zwiebeln, Knoblauch, Lauch oder Nachtschattengewächse (z. B. rohe Kartoffeln) sind für Weidetiere ungeeignet oder giftig.
Regionale Herkunft und Qualität: Vertrauenswürdige Lieferanten und nachhaltige Produktion sind ein Plus.

Achte außerdem auf mögliche Unverträglichkeiten oder individuelle Reaktionen – gerade bei empfindlichen Tieren ist eine schrittweise Einführung sinnvoll.

Fazit: Trockengemüse als wertvolle Ergänzung im Offenstall

Trockengemüse ist eine praktische, nährstoffreiche und naturnahe Ergänzung zur Fütterung im Offenstall. Es bietet vor allem im Winter oder bei reduzierter Weidezeit eine sinnvolle Möglichkeit, das Futter aufzuwerten und die Gesundheit der Tiere zu unterstützen. Mit der richtigen Auswahl, Dosierung und Zubereitung lässt sich Trockengemüse problemlos in den Alltag integrieren – und sorgt für Abwechslung und Vitalität im Stall.

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